Durch die Karsttäler von La Nava und La Fuenseca

Eine leichte Rundwanderung über die in Karsttälern gelegenen Schaf-, Pferde- und Kuhweiden am Fuß der hoch über Cabra errichteten Ermita Nuestra Señora de la Sierra. Besonders schön ist die für die Sierras Subbéticas typische Karstland­schaft dieser Tour im Frühjahr und im Herbst, wenn die Narzissen bzw. die Herbst­zeitlosen blühen.

Foto des Karsttals La Nava am Wanderweg "Die Weiden von Cabra", Andalusien
Die Karsttäler von La Nava (hier im Foto) und La Fuenseca werden seit Jahrtausenden als Weideland genutzt.  Foto: Jürgen Paeger.

Anspruch:+/++  Gehzeit:3.45 Std.  Länge:12,3 km  An-/Abstieg:150 m

Charakter: Rundwanderung auf Schotterpisten, Pfaden und gelegentlich auch nur schwach erkennbaren Wegspuren, geringer Höhenunterschied.

Wanderkarte: Blätter 989-I (Cabra), 989-II (Priego de Córdoba), 967-III (Doña Mencía) und 967-IV (Luque) der Karte IGN 1:25.000.

Wegmarkierung: Die erste Hälfte folgt dem markierten Wanderweg Sendero Río Bailón (weiße Pfeile), die zweite Hälfte ist unmarkiert.

Einkehrmöglichkeiten: Unterwegs keine, aber zwei ausgezeichnete Restaurants in der Nähe des Start-/Endpunktes der Tour (siehe Beschreibung am Ende des Textes): Vaquena und die Venta de los Peloas (zur Lage siehe Anfahrt).

Anfahrt: Keine Busse; zu Fuß auf dem Sendero de la Ermita von Cabra; mit dem Auto: an der A-339 Cabra – Priego de Cordoba bei der Venta de los Pelaos in den Abzweig zur Ermita Nuestra Señora de la Sierra (auch Ermita de la Virgen genannt) einbiegen. Der Wegbeginn liegt kurz vor Kilometer 5 dieser Straße, wo eine Schotterpiste (Ausschilderung "La Nava“) nach rechts abgeht. Direkt zu Beginn der Schotterpiste gibt es Parkmöglichkeiten.

Übernachtung:
In Cabra Hotel Villa María (villamariacabra.com), nettes Stadt­hotel; Pension Guerrero, Calle Pepita Jiménez 7, Tel. 957 520 507, preiswerte, zentrale Pension mit netten Besitzern. Etwas außerhalb an der A-318, aber mit Schwimmbad, Hotel Fuente Las Piedras, Tel. 957 52 97 40, www.mshoteles.com/spanol/paginas/hotelfuentedelaspiedras.htm.

Download GPS-Track: >> cabra-navas.gpx (gpx-Datei, 137 kB)

Wanderkarte "Die Weiden von Cabra" (Poljes de la Nava y de la Fuenseca, Cabra, Andalusien)

Unsere Wanderung beginnt am Anfang der oben bei "Anfahrt ... mit dem Auto" genannten Schotterpiste  (WP 1). Hier steht eine Informationstafel zum Sendero (Wanderweg) Río Bailón, dem wir in der ersten Hälfte unseres Rundweges folgen (auf diesem Teilstück helfen uns auch die Wegmarkierungen [Holzpfeiler mit weißen Pfeilen] dieses Weges bei der Wegfindung). Der erste Teil des Weges folgt der Schotterpiste entlang des als Nava de Cabra bekannten Karsttales unterhalb der Ermita Nuestra Señora de la Sierra. Die Karsttäler mit ihren fruchtbaren Böden werden seit Jahrtausenden – und bis heute – als Weideland genutzt, in der Regel sind hier Schaf-, Ziegen- und Rinderherden sowie weidende Pferde zu sehen; hier haben viele der Schaf- und Ziegenkäse aus der Sierra ihren Ursprung. Zunächst folgen wir der Schotterpiste bergab, rechts des Weges sehen wir eine große Ruine (des Cortijo Nuevo) mit einer Viehtränke davor.

Blick in das Karsttal La Nava vom Beginn der Wanderung "Die Weiden von Cabra", Andalusien
Blick in das Karsttal La Nava (de Cabra) kurz nach dem Beginn der Wanderung. Foto: Jürgen Paeger.

Nach etwa 300 Meter führt die Piste durch ein Gatter (ab hier dürfen dann auch nur noch Anwohner die Piste befahren). Danach kommen wir an einen Weg, der nach links zu dem Gehöft Cortijo de Loberón führt (WP 2) vorbei – die Bäume bei dem Gehöft fallen im Herbst durch schöne Herbstfärbung auf.

Weiter auf unserm Weg kommen an einem weiteren Gehöft, dem Cortijo de la Virgen, vorbei. An einer Weggabelung (WP 3) gehen wir links weiter. Der Weg folgt jetzt einem Entwässerungskanal. Bald kommen wieder an ein Viehgatter – da wir auf Weideland wandern, werden wir noch viele hiervon passieren; sie sollten immer wieder geschlossen werden (und Schilder weisen darauf hin, dass Hunde an der Leine zu führen sind). Jetzt gehen wir entlang der Narzissen-Wiesen; reichliche Niederschläge und Lehmböden sorgen auf für feuchte Stellen, in denen zahlreiche Amphibien leben. Schließlich geht nach rechts ein weiterer Weg zu einem Gehöft, der Casa del Pilar, ab (WP 4). Wir bleiben immer auf der Schotterpiste, die hier durch einen Wald aus Steineichen und Portugiesischen Eichen führt. Nach einem weiteren Tor geht es kurz vor einer Brücke über den noch schmalen Río Bailón ( 2 , WP 5) nach rechts ab. Wir folgen hier einer grasüberwachsenen Fahrspur. Durch ein weiteres Gatter bringt uns diese bis an einen kleinen Bach, den Arroyo de la Fuenseca (WP 6, 1.30 Std.). Geradeaus geht es weiter zur Fuente de la Fuenfria und nach Zuheros (siehe Tour 19 aus dem Buch); wir verlassen an dieser Stelle aber den markierten Wanderweg und gehen nach rechts, dem Bach folgend.

Fünf Minuten später kommen wir zu einem kleinen Wasserfall (Las Chorreras,   3 , WP 7), der vor allem in der feuchten Jahreszeit und nach Regenfällen Wasser führt: ein toller Rastplatz an warmen Tagen!

Foto des Wasserfalls "Las Chorreras" am Wanderweg "Die Weiden von Cabra", Andalusien
Der Wasserfall Las Chorreras. Foto: Jürgen Paeger

Um den Wasserfall zu umgehen, müssen wir etwa 50 Meter zurückgehen. Dort finden wir einen schmalen Pfad, der nach rechts abgeht (also in unserer ursprünglichen Gehrichtung links am Wasserfall vorbeiführt). Durch ein verwunschenes kleines moosüberwachsenes Wäldchen kommen wir zu einem zweiten Wasserfall (WP 8), und umgehen auch diesen an der linken Seite durch den Wald, bis wir schließlich an das linke Ufer des Baches gelangen.

Foto des "verwunschenen Wäldchens" am Wanderweg "Die Weiden von Cabra", Andalusien
Das "verwunschene Wäldchen" oberhalb des Wasserfalls. Foto: Jürgen Paeger.

Foto des Arroyo Fuenseca am Wanderweg "Die Weiden von Cabra", Andalusien
Am Arroyo Fuenseca. Foto: Jürgen Paeger.

Bald führt der Pfad auf die rechte Seite des Baches; und nach etwa 10 Min. gelangen wir an eine offene Wiese. Wir folgen weiter dem Bach (und bleiben an seiner rechten Seite), bis wir an einen Zaun kommen. Vor diesem gehen wir nach rechts, bis wir (WP 9) an ein Gatter kommen, durch das wir auf die Weide gelangen. Wir gehen jetzt unserer bisherigen Gehrichtung folgend auf einer schmalen Spur längs über diese Weide, die im Karsttal von Fuenseca liegt. Bald hilft eine Reihe Sträucher bei der Orientierung, die Spur verläuft rechts von dieser. Halbrechts sehen wir dann einen Viehstall und dahinter eine Ruine (das ist der Cortijo de Dornajuelo). Gegenüber des Viehstalls biegt unsere Spur nach links ab und bringt uns an einen Feldweg (WP 10), dem wir nach rechts folgen. Auf diesem gelangen wir neben der Ruine an den Pass Puerto del Mojón ( 4 , 2.30 Std.). Hier biegt der Weg scharf nach links ab und führt durch ein weiteres Gatter.

Foto des Karsttales La Fuenseca am Wanderweg "Die Weiden von Cabra", Andalusien
Das Karsttal La Fuenseca. Foto: Jürgen Paeger

Diesem Weg folgen wir wir durch eine schönen Eichenwald bis zum Cortijo de Navazuelo  5  (WP 11) wo wir vor dem halbverfallenen alten Gebäude eine Quelle finden, an der wir unsere Wasser­vorräte wieder auffüllen können. Weiter geht es scharf rechts, die Piste führt direkt an dem dort befindlichen Hauptgebäude des Cortijos vorbei. Wir bleiben immer auf dieser Schotterpiste und kommen an einem großen Gehöft (dem Cortijo de Romero) vorbei. Etwa einen Kilometer nach dem Gehöft müssen wir aufpassen: die Schotterpiste biegt rechtwinklig nach rechts ab (WP 12, 3.15 Std.), wir verlassen sie hier und folgen der überwachsenen Fahrspur, die geradeaus weiterführt. Die Spur bringt uns erneut zu einem Gatter, hinter diesem geht es zwischen einer Felswand links und einem Weidezaun rechts auf steinigem Weg bis zu der Ruine, die wir am Beginn der Tour bereits gesehen haben. Links an dieser Ruine und dann einen Bogen nach rechts schlagend kommen wir zurück zum Ausgangspunkt dieser Tour ( 1 , 3.45 Std.).

Wer nach der Wanderung Hunger hat, hat zwei ausgezeichnete Einkehrmöglichkeiten: Kurz vor der Ermita (also der Zufahrtsstraße weiter bergan folgend) liegt das Restaurant Vaquena: bestes Fleisch aus eigener Tierhaltung. An der Einmündung der Zufahrtsstraße zur Ermita in die A-339 findet sich die rustikalere Venta de los Pelaos mit traditioneller Küche, Spezialität des Hause ist Choto (Zicklein). Beide Restaurants sind beliebte Ausflugs­ziele und an Feiertagen daher oft sehr voll (und beide Restaurants haben Montags geschlossen).

Auch ein Besuch der gut zwei Kilometer vom Wegbeginn entfernt liegenden Kapelle Ermita Nuestra Señora de la Sierra lohnt sich, vor allem bei gutem Wetter: die Aussicht von hier ist großartig – der Ort wird auch der „Balkon Andalusiens“ genannt.

Anmerkung:

Mit "WP" sind im Text die Wegpunkte im >> GPS-Track gekennzeichnet.

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>> Wandergebiet Sierras Subbéticas

     >> Von Cabra nach Zuheros (demnächst)

© Jürgen Paeger 2019 – 2020