Vom Refugio de Juanár auf die Concha

Die klassische Bergwanderung durch die Sierra Blanca im Hinterland der Costa del Sol führt auf den "Hausberg" von Marbella, die Concha. Von hier aus genießen wir einen weiten Ausblick bis hin zur Sierra Nevada, über die Costa del Sol und Marbella sowie auf die Sierra de las Nieves bis hin zum Felsen von Gibraltar und die afrikanische Küste.

Blick auf die Concha, im Hintergrund der Felsen von Gibraltar und Afrika
Blick auf die Concha. Im Hintergrund das Mittelmeer mit dem Felsen von Gibraltar und (oberhalb des Gipfels) Dschebel Musa in Marokko. Foto: Jürgen Paeger

Anspruch:++/+++Gehzeit:5.30 Std. Länge:13,5 kmAn-/Abstieg:675 m

Charakter: Bergwanderung auf teils guten Feld- und Forstwegen, teils schmalen und an zwei Stellen ausgesetzten Bergpfaden, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfor­dern (und Vorsicht insbesondere bei feuchtem Gestein).

Wanderkarte: Karte IGN 1:25.000 Blatt 1065-IV (Marbella)

Wegmarkierung: gelb-weiß (PR-A 178)

Einkehrmöglichkeiten: unterwegs keine, Bar/Restaurant im Hotel Refugio de Juanar am Wegbeginn/Wegende.

Anfahrt: Mit dem Auto: Abzweig an der A-355 von Marbella in Richtung Ojén/Monda zum Refugio de Juanar (MA-5300, ausgeschildert; von Marbella aus hinter Ojén).
Kein Bus: entweder Taxi von Marbella oder Bus von Marbella nach Ojén und von dort mit dem Taxi zum Refugio de Juanar oder zu Fuß auf dem Fernwanderweg GR 243 (siehe unten).

Übernachtung:
Hotel Refugio de Juanar (www.juanar.com) am Wegbeginn, aber mit Fahrzeug auch gut möglich auch z.B. von Ojén, Istán oder Marbella, wo es weitere Hotels gibt. Siehe auch >> Praktische Reisetipps Costa del Sol.

GPS-Track:
>> La Concha.gpx (.gpx-Datei, 70 kB)

Wanderkarte - Vom Refugio de Juanar auf die Concha

Diese Wanderung beginnt am Refugio de Juanár  1  [WP 1], einem (berühmten, da Charles de Gaulle hier einen Teil seiner Memoiren geschrieben hat) Hotel und beliebten Ausflugsziel. Von hier aus gehen wir die Zufahrtsstraße einige Meter zurück und gehen nach rechts in die mit „Mirador“ ausgeschilderte, nun nicht mehr asphaltierte Fortsetzung der Zufahrtsstraße (wer nicht im Hotel übernachtet, findet hier ggf. auch einen Parkplatz für sein Auto). Auf diesem Waldweg kommen wir nach ein paar Minuten an ein Tor, das die Weiterfahrt für Autos versperrt. Der Waldweg führt danach weiter durch einen Kiefernwald. Am Ende des Waldes gehen mehrere Wege ab [WP 2]: Nach links führt der Fernwanderweg GR 243 nach Ojén (siehe unten: weitere Wandermöglichkeiten), nach halblinks gehen zwei Pfade ab: Beginn und Ende einer Schleife zum Aussichtspunkt "Mirador del Corzo" mit einem schönen Blick auf Ojén. Wir bleiben aber auf der Schotterpiste, die jetzt durch einen Olivenhain (dem "Olivar de Juanár") führt. Vor ist der auffällige Gipfel „Cruz de Juanar“ zu sehen.

Olivenhain von Juanár
Der Olivenhain von Juanár. Foto: Jürgen Paeger

Nach 20 Min., fast am Ende des Olivenhains, verlassen wir den den Feldweg [WP 3] – geradeaus geht es über den PR-A 169 nach Marbella (und zum Mirador del Macho Montés, einem Aussichtspunkt mit Blick auf Marbella), rechts führt ein breiter Weg in Richtung La Concha (auch der GR 243/PR-A 167 Ojen-Istán folgt diesem Weg). Kurz darauf gehen wir an der links von die Ruine des Cortijo de Juanar  2  (hinter der sich ein intaktes Gebäude verbirgt) vorbei, kurz darauf halten wir uns an einem querverlaufenden Weg nach links [WP 4]. Bald verlassen wir den Olivenhain und kommen in einen Kiefernwald. An der nächsten Weggabelung (30 Min., WP 5) gehen wir wieder links (der GR 243 nach Istán führt hier geradeaus). Der Weg führt schließlich aus dem Wald hinaus und steigt als schmalerer Pfad auf einem strauchigen Hang an. Nach knapp einer halben Stunde (WP 6, 1 Std.) kommen wir an einen Pass, den Puerto Las Allanas  3 . Hier geht nach links ein Weg zum Cruz de Juanar (15 Min. bis zum Gipfel. Wer diesen 1.184 m hohen Gipfel besteigen möchte, macht dies aber besser auf dem Rückweg: erstens ist die Sicht von der Concha ist in der Regel umso besser, je früher man dort ist, zweitens gibt es einen Rückweg vom Gipfel auf der Ostseite via dem Pass Puerto de Marbella zum Refugio) und halblinks der PR-A 169 nach Marbella ab. Wir gehen geradeaus in Richtung Concha. Hier haben wir bald einen ersten Ausblick auf die Mittelmeerküste, wir folgen dem Weg, der einen Bogen nach rechts führt. Vor uns wird die Concha sichtbar und die ersten Steineichen tauchen auf. Zwischendurch führt der Weg aber auch durch Strauchland und wir haben schöne Ausblicke auf die Mittelmeerküste. Nach einer halben Stunde kommen wir zum Pass Puerto de los Tres Pinos (WP 7, 1.30 Std.), vorbei an einem Weg nach rechts führt unser (deutlicher) Weg jetzt wieder auf die dem Inland zugewandten Seite der Sierra Blanca.

Blick auf die Sierra Nevada
An klaren Tagen reicht der Blick nach Osten bis zur Sierra Navada. Foto: Jürgen Paeger

Blick auf den Stausee de la Concepción
Blick über die Cañada del Lastonar auf den Stausee de la Concepción. Foto: Jürgen Paeger

Hier erwartet uns ein spektakuläres Wegstück: Vorbei an steilen Felswänden passieren wir auf einem etwas ausgesetzten Wegstück (die schwierigsten Stellen sind aber gesichert) den „Salto del Lobo“ ( 4 , 1.45 Std.). Der Name erinnert an die Wölfe, die bis in die 1940er Jahre in der Sierra de Ojén lebten. Nach dem Salto wechselt unser Weg wieder auf die linke, dem Meer zugewandte Seite. Vor uns sehen wir den Gipfel des Lastonar, mit 1.275 m der höchste Gipfel dieses Gebirgszuges (aber, da er weiter landeinwärts gelegen ist, mit weniger spektakulären Ausblicken versehen). Nachdem wir diesen umwandert haben, sehen wir erneut die Concha vor uns, und sehen auch bereits den Grat, der zum Gipfel führt und über den unser Weg geht. Rechts sehen wir den Stausee de la Concepción, in dem der Río Verde aufgestaut wird. Das erste Stück auf dem Weg zur Concha führt links am Kamm entlang, auch an diesem wieder etwas ausgesetzen Teilstück gibt es Seilversicherungen. Auf dem Weg kommen wir noch einmal an eine Weggabelung [WP 8]: nach rechts geht es nach Istán. Wir folgen immer mehr oder weniger der Gratlinie entlang, in dem steinigen Gelände ist der Weg nicht immer leicht zu erkennen,a ber Steinmännchen helfen bei der Wegfindung. Der Weg führt rechts am eigentlichen Gipfel der Concha vorbei (der auf dem Rückweg leichter zu erkennen ist und daher – wenn es denn noch sein soll, mehr gibt es da auch nicht zu sehen – dann bestiegen werden sollte); er endet am vorgelagerten Gipfel des Conchín  5 , wo eine Ruhebank zur Rast einlädt (2.45 Std.).

La Concha, ein spektakulärer Gipfel hoch über Marbella
Kurz vor dem Gipfel. Der Weg führt rechts des Steilhangs entlang. Foto: Jürgen Paeger

Hier sehen wir die beeindruckenden Felswände, mit denen die Concha zur Küste hin abfällt (und denen die Concha ihren Namen verdankt: von Marbella aus erinnert der Berg an eine riesige Muschelschale – auf spanisch concha). Von dieser Stelle aus genießen wir eine phantastische Aussicht über Marbella und je nach Wetter den gesamten Küstenstreifen bis nach Gibraltar; wir sehen die Sierra Bermeja und die Sierra de las Nieves mit dem Torrecilla, die Sierras Prieta und Cabrilla, und zur anderen Seite die Sierra Tejeda und bei besonders klarem Wetter auch die Sierra Nevada und jenseits des Mittelmeeres Afrika. Zurück zum Refugio de Juanár geht es auf dem gleichen Weg (5.30 Std.).

Wegpunkte:
WP 1: 30S 331315 4049932
WP 2: 30S 331503 4049444
WP 3: 30S 330969 4048869
WP 4: 30S 330876 4048907
WP 5: 30S 330546 4049149
WP 6: 30S 329940 4048313
WP 7: 30S 329036 4048296
WP 8: 30S 327982 4047338
(UTM/European 1950)

GPS-Track:
>> Download La Concha.gpx (.gpx-Datei, 70 kB)

Weitere Wandermöglichkeiten:

Am Refugio de Juanar beginnt auch die Wanderung >> Durch die Sierra de Canucha.

Unser Weg kreuzt die 8. Etappe des Fernwanderwegs GR 243 "Sierra de las Nieves" sowie des PR 167, die beide von Ojén nach Istán (11,2 km, 5 Std.) führen (der Wegverlauf ist zu 90 Prozent identisch). Sie sind eine Möglichkeit, zu Fuß zum Refugio zu gelangen: Der GR 243 startet in Ojén gegenüber der Tankstelle und trifft nach knapp 5 Kilometern auf unseren Weg. Ebenso kann man vom Refugio de Juanar aus an den oben beschriebenen Abzweigen nach Ojén bzw. Istán wandern: beide Orte sind malerisch im Hinterland der Costa del Sol gelegen und in beiden Orten beginnen weitere Wanderwege, über die die örtliche Touristeninformation Auskunft geben kann.

Im Refugio de Juanar wird auch der empfehlenswerte Wanderführer "Guia de Senderos de Sierra Blanca y Canucha" von Dolores Navarro Carrillo und Jesús Duarte Duarte verkauft, der (in spanischer Sprache) detailiert die Region und 30 Wanderungen beschreibt. Desweiteren ist dort eine Karte mit sieben dort beginnenden Wanderwegen (darunter dem hier beschriebenen) erhältlich, allerdings ohne Beschreibung.

© Jürgen Paeger 2011 – 2021

 


Die schönsten Wanderungen in Andalusien finden Sie in dem Wanderführer:

Titelbild Wanderführer Andalusien (Jürgen Paeger, DuMont Reiseverlag)