Die Sierra de las Nieves gehört zum Bergland von Ronda, und nimmt den Südosten dieses Gebietes ein. Imposante Kalkberge, tiefe Schluchten und Abgründe prägen das Bild dieses Gebirges, dass bis 1919 m Höhe (Torrecilla) erreicht - hoch genug, dass hier früher Schnee gesammelt wurde (daher der Name, der auf deutsch “Schneegebirge” heißt). In der Sierra de las Nieves findet sich mit insgesamt 3.000 Hektar der größte Anteil der südspanischen Igeltannen-Wälder (>> mehr), und einer der größten Bestände an Steinböcken.

Seit 1989 ist das Kerngebiet der Sierra de las Nieves als Naturpark geschützt (der 1999 noch einmal etwas vergrößert wurde); 1995 wurde das Gebiet des Naturparks und seine Umgebung von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.

Übersichtskarte Naturpark Sierra de las Nieves, Andalusien
Sierra de las Nieves: Übersichtskarte, dunkler grün markiert ist der Naturpark. © Jürgen Paeger

Landschaft

Das Herz des Wandergebietes (und des Naturparks) wird von den Sierras de la Nieve, del Pinar und de Torox gebildet. In der Sierra de la Nieve liegen einige der bekanntesten Gipfel (z.B. der Enamorados (1.775 m, s. >> Wanderungen Tour 14). Dies ist das Kerngebiet, in dem früher Schnee gesammelt wurde. An den Nordhängen der Sierra de la Nieve liegen einige schöne Igeltannen-Wälder, die vor Ort als die Tannenwald von Ronda (Pinsapar de Ronda) bekannt sind. Die Sierra del Pinar liegt östlich davon und gehört zu den Orten El Buge und Yunquera; hier liegen die größten Igeltannen-Wälder, vor Ort als Tannenwald von Yunquera (Pinsapar de Yunquera) bekannt. Die beiden im Buch beschriebenen >> Wanderungen Tour 13 und Tour 14 führen durch dieses Gebirge und diese Wälder (die Tour 14 darüber hinaus auch in die Sierra de la Nieve, siehe oben). In der südlich dieser beiden Gebirge liegenden Sierra de Tolox liegt der höchste Gipfel, der Torrecilla (1.919 m). In diesem Gebirge gibt es einen kleinen Igeltannenwald, schöne Bestände der Portugiesischen Eiche und mit 1.074 Metern die tiefste Höhle Andalusiens (Sima GESM). Das Gebiet südlich von Tolox gehört zur Sierra Parda de Tolox, die wegen zahlreicher Forstwege vor allem für Fahrten mit dem Mountainbike geeignet ist. Noch weiter südlich liegt der Monte Albornoque (oder Dehesa de Albornoque), die sanft abgerundet ist und Höhen von 400 bis 800 Meter erreicht; hier findet sich Gneis und daher kann hier ein Korkeichenwald wachsen. Im Westen des Naturparks liegen der Alcojona (1.420 m) und der Cerro Abanto (1450 m), an den Hängen des Alcojona wächst ebenfalls ein schöner Igeltannenwald.

Außerhalb des Naturparks liegt im Nordwesten des Gebietes (östlich von Ronda) die Sierra Hidalga, die sich wegen ausgedehntem Privatbesitz zum Wandern weniger eignet, ebenso wie die nordöstlich hiervon gelegene Sierra Blanquilla. Auf der Straße von Ronda nach El Burgo bietet sich am Puerto del Vento eine schöne Aussicht auf dieses Gebirge (und weiter die Straße entlang auf die Sierra del Pinar). Östlich der Straße El Burgo - Yunquera liegen die Sierras Cabrilla y Prieta. Einst gab es auch hier Igeltannenwälder, die heute jedoch auf einen kleinen Rest (in der Cañada de las Doncellas) zusammengeschrumpft sind. Im Süden gehört die zwischen den Orten Istán und Ojén) gelegene Sierra Blanca y Canucha zum Biosphärenreservat Sierra de las Nieves; auf diesen Seiten wird sie beim >> Wandergebiet Costa del Sol beschrieben. Ein weiteres direkt angrenzendes Wandergebiet ist das >> Tal des Río Genal im Westen; zum Bergland von Ronda gehört weiterhin das Wandergebiet >> Sierra de Grazalema.

Flüsse

In der Sierra de las Nieves entspringt der Río Guadalevín, der die berühmte Schlucht von Ronda in das Gestein eingeschnitten hat. Im Nordosten des Gebietes und durch den gleichnamigen Ort verläuft der Río El Burgo (auch Río Turón genannt), an dem das erste Teilstück der (>> Wanderungen) Tour 12 entlangführt. Im Osten finden sich der Río Alfaguara, der durch Tolox fließt, und in den bei Yunquera entspringenden Río Grande mündet, der selbst wiederum im Guadalhorce mündet. Im Süden des Naturparks verläuft der am Südhang des Torrecilla entspringende Río Verde, der hinter Istán in einem Stausee mündet, der die Costa del Sol mit Wasser versorgt.

Klima

Die Serranía de Ronda, und damit auch die Sierra de las Nieves, liegt zwischen Atlantik und Mittelmeer. So ist das Klima zwar grundsätzlich ein typisches Mittelmeerklima - heiße, trockene Sommer, Niederschläge im Herbst, in milden Wintern und im Frühling -, aber besonders im Sommer fangen die höheren Lage auch feuchte Winde vom Atlantik ab, die zu Nebel- und Wolkenbildung und auch im Sommer mal zu Regen (meist mit Gewittern) führen. Diese höhere Feuchtigkeit ist letztlich der Grund für die Existenz von Igeltannen-Wäldern und Beständen der Portugiesischen Eiche, sieh unter >> Tiere und Pflanzen.

Weiter zu:
>> Tier- und Pflanzenwelt
>> Wanderungen in der Sierra de las Nieves
>> Praktische Hinweise (Orte, Anreise, Unterkunft, Essen und Trinken)

© Jürgen Paeger 2004–2012

 
 

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