Von Miller zu den Cuevas de los Anguijones

Eine Wanderung durch die Kiefernwälder, Olivenhaine und Steineichenwälder im Tal des Río Segura zu einer Felswand, in der Steinadler und Gänsegeier nisten und wo zwei riesige Höhlen und die Ruine eines traumhaften Cortijo entdeckt werden können.

Anspruch:+ Gehzeit:3.15 Std. Länge:11 km An-/Abstieg: 425 m
(mit Besichtigung der Höhle: ++, 4 Std.)

Charakter: Streckenwanderung überwiegend auf schmalen, guten Pfaden.

Wegmarkierung: Die Tour folgt abgesehen vom Abstecher zum Cortijo de las Cuevas dem gelb-weiß markierten Wanderweg PR-A 105.

Wanderkarte: Mapa y Guía Excursionista Sierra de Segura (1:40.000), Editorial Alpina (enthält Wanderwege, empfohlen); Blatt 888-III (Góntar) der Karte IGN 1:25.000.

Anfahrt: Busse: keine. PKW: Ab Santiago de la Espada (dorthin: A-317 über Hornos im Norden bzw. Puebla de Don Fabrique im Süden) Strasse nach Las Juntas (20,6 km; eine schöne Strecke entlang des Río Zumeta), dort Abzweig nach Miller (5 km).

Einkehrmöglichkeiten: Unterwegs keine; am Ende Bar in Miller (eingeschränkte Öffnungszeiten) oder in der Hospederia Río Zumeta (Tel. 953 43 77 12) sowie Venta de Ticiano (Tel. 953 43 77 61) an der Straße nach Santiago de las Espada (kurz nach Las Juntas).

Übernachtung:
Hospedería de Montaña Río Zumeta, Tel. 953 43 77 12 (schönes Landhotel mit Restaurant, im Tal des Río Zumeta etwa 6 Kilometer vom Startpunkt gelegen); Alternativen: Venta de Ticiano (s.o.); in Santiago de la Espada: **H San Francisco (Tel. 953 43 80 72): gut und preiswert, mit Restaurant.

Abkürzung: Man kann mit dem Auto bis zu den Casas del Castillo fahren und spart sich dann 40 Minuten, verpasst aber auch den Weg durch die Gärten von Miller.

Der Name unseres Ausgangsortes, Miller, geht auf das römische "miliarium" zurück, die Meilensteine, mit denen auf römischen Straßen die römische Meile (1.480 Meter) gekennzeichnet wurde. Der Ort ist – wie auf dem ersten Teilstück der Wanderung unverkennbar – sehr wasserreich: im Ortsgebiet gibt es mehr als 20 Quellen.

Wanderkarte Wanderung von Miller zu den Cuevas de los Anguijones, Sierra de Segura

Der Wegbeginn: Die Mühle in Miller
Die Mühle in Miller: hier beginnt die Wanderung. Foto: Jürgen Paeger

Die Wanderung beginnt in dem kleinen Örtchen Miller, das wie die benachbarten La Muela, Marchena und Las Gorgollitas auf maurische Befestigungen zurückgeht. Miller wurde erstmals im 12. Jahrhundert als Befestigung im maurischen Reich Segura erwähnt. Reste dieser Befestigungen sind heute an den Casas del Castillo zu sehen, an denen wir vorbeikommen werden. Die Wanderung startet an der ehemaligen Mühle, die wir finden, wenn wir der Hauptstraße in den Ort hinein folgen (etwa 100 Meter nach der Schule „C.P.R. Zumeta-Segura“ im unteren Ortsteil). Wir erkennen sie an dem Wasserlauf, der durch das Haus geleitet wurde, um das Mühlrad dieser Getreidemühle anzutreiben. Hier beginnen mehrere Wanderwege, wir folgen dem PR-A 105, gehen also vor der Mühle nach rechts. Der Weg führt hinter der Mühle gleich wieder in einem Bogen nach links, unter einem großen Walnussbaum entlang. Der Weg führt zunächst durch terrassierte Gärten, überquert einen kleinen Bach, führt durch einen Schachtelhalm-Bestand und dann ein kurzes Stück in Serpentinen nach oben. Danach quert er unter Steineichen den Hang. Unter einer Gruppe großer Steineichen, etwa 900 Meter vom Start an der Mühle, gabelt sich der Weg, wir gehen rechts. Dann bleiben wir immer auf dem Hauptweg, bis dieser eben über eine Wiese führt. Wo diese schmaler wird und rechts ein Stück aus der Mauer gebrochen ist und eine Erosionsrinne zu erkennen ist, geht nach links eine steile Rampe ab. In diese müssen wir einbiegen und finden danach auch gelb-weiße Markierungen des lokalen Wanderwegs PR-A 105 – auf diesem Weg gelangen wir direkt zu den Casas del Castillo, wo wir vor den Häusern weitergehen (wir sehen von der alten maurischen Befestigung noch eine 40 m lange Mauer und einen dreigeschossigen Turm), bis wir auf die hier endende Straße treffen. (Wenn Sie den Abzweig verpassen, kommen Sie etwa 30 Meter weiter zu einem Aussichtspunkt: dann sollten Sie umkehren und den Abzweig suchen.)

Wo wir auf die Straße treffen, endet diese – und genau gegenüber geht der Weg weiter. Wie wir an der Beschilderung sehen, führen hier zwei markierte Wege entlang. Der Weg steigt, anfangs teilweise von Trockenmauern gesäumt und später in einem Kiefernwald, bergab. Nach einigen Minuten geht der Weg PR-A 103 nach rechts ab, wir gegen geradeaus weiter. Später ignorieren wir noch einen weiteren von rechts kommenden Weg und gehen weiter geradeaus, wo wir eine kleine Schlucht, den Barranco del Chorreón, durchqueren, und dann zu einem Olivenhain kommen. In diesem Olivenhain von „La Talica“ halten wir die Höhe, und kommen danach wieder in den Wald. Hier durchqueren wir wieder ein Bachtal und folgen dem Weg, bis dieser auf einen Waldweg trifft. Diesen gehen wir

Blick auf den Puntal de la Misa
Ab und zu kann man durch den Kiefernwald einen Blick auf die andere Seite des Tals des Río Segura werfen: hier ein Blick auf den Puntal de la Misa. Foto: Jürgen Paeger.

nach links. Nach wenigen Minuten endet der Waldweg am Ausgang eines Tunnels (der als Hilfstunnel dem Bau des Tunnels diente, in dem heute Wasser aus dem Stausee von Anchuricas zum Wasserkraftwerk von Miller geleitet wird – da es der fünfte Hilfstunnel ist, ist er vor Ort auch als "Boca del Cinco" bekannt). Wir finden am Rand der vor uns liegenden Schlucht Barranco de la Cerra einen Pfad, der auf die andere Seite führt. Links des Weges sehen wir einen etwa 30 m hohen Wasserfall (50 Min.). Der Pfad führt weiter durch den Wald, wir gehen an einem von links kommenden Pfad vorbei und kommen 5 Min. nach diesem Pfad zu einem Gehöft, dem Cortijo del Chaparral. Dem halbzerfallenen Eindruck zum Trotz hielt sich hier bis vor wenigen Jahren noch meist ein Hirte auf, der seine Schafherde betreute. Nach dem Cortijo kommen wir an ein Wasserbecken (links ist eine Quelle) und dann in kurzer Folge an drei Weggabelungen – wir nehmen jeweils den linken Weg. An der dritten Gabelung finden wir auch wieder eine Wegmarkierung, ab jetzt steigt der Weg an und führt in einigen Serpentinen zu den Ruinen des Cortijo del Hijoncillo (1.15 Std.). Der Weg führt hinter den Resten des Gebäudes entlang und bringt uns kurz darauf zu einer weiteren Schlucht, dem Barranco del Pilón. Nachdem wir den Bach überquert haben, beginnt der Weg aufzusteigen. Nach wenigen Minuten gabelt der Weg sich wieder, wir bleiben links, weiter bergan gehend. Nach gut 10 Min. auf diesem Weg sehen wir vorne rechts unter uns den Stausee von Anchuricas, und gleich darauf vor uns zum ersten Mal die beiden als Cuevas de los Anguijones bekannten Höhlen, die das Ziel unserer Wanderung darstellen. Bevor wir diese erreichen, mündet ein von rechts kommender, schmaler Pfad in unserer Weg – hier werden wir auf dem Rückweg einbiegen.

Dann sind wir auch schon bald unter den Höhlen (1.45 Min.). Links des Weges finden wir einen angenehmen Rastplatz, ebenso wie nach der Überquerung des in den Höhlen entspringenden Baches. Wer die Höhlen besichtigen möchte, kann auch dies tun: jenseits des Baches findet sich eine Spur, die rechts des Tals steil nach oben ansteigt – so steil, dass der Anstieg vielleicht nicht jedermanns Sache ist. In etwa einer Viertelstunde gelangt man zu der linken (näheren) Höhle. Lohn der Mühe ist ein schöner Blick über das Tal des Río Segura mit dem Calar del Cobo und seinem Gipfel Puntal de la Misa auf der gegenüberliegenden Seite; und erst in den Höhlen erschließt sich ihre gewaltige Größe. In den Felswänden oberhalb der Höhlen siedelt eine Kolonie von etwa 40 Gänsegeiern, die wir – gemeinsam mit Steinadlern – über uns segeln sehen.

Wieder zurück aus der Höhle (2.30 Std.), folgen wir zunächst dem Hinweg. Aber an der Stelle des erwähnten schmalen Pfades (gegenüber einer Wegmarkierung) verlassen wir nun den markierten Weg und folgem dem schmalen Pfad bergab. Nach wenigen Minuten bringt uns dieser zu einem weiteren verfallen Gehöft, dem Cortijo de las Cuevas. Für mich ist dieser ein noch schönerer Rastplatz als der unter den Höhlen: der Blick reicht sowohl zurück zu den Höhlen als auch über das Tal des Río Seguar. Direkt vor der Tür des

Sierra de Segura: Blick vom Cortijo de las Cuevas auf die Cuevas de los Anguijones
Blick vom Cortijo de las Cuevas auf die Cuevas de los Anguijones. Foto: Jürgen Paeger

Cortijo finden wir den Weg, dem wir nun weiter folgen. Bei der ersten Weggabelung gehen wir rechts (der Weg nach links führt zum Stausee von Anchuricas), und dieser Weg bringt uns nach knapp einer Viertelstunde (ab Cortijo) zurück zu dem Pfad, den wir bereits vom Hinweg kennen. Nun folgen wir immer diesem Weg wie auf dem Hinweg zurück nach Miller (3.15 Std. ohne Höhlenbesichtigung).

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© Jürgen Paeger 2004 - 2017