Die Cañadas del Cuerno, de Enmedio und las Animas

Die Tour führt vom Rastplatz Quejigales durch die Igeltannenwälder von Ronda. Die Tannenwälder begeistern mit bizarren Baumgestalten, und zwischendurch gibt es immer wieder weite Ausblicke auf die Berge der Sierra de las Nieves und das Umland.

Igeltannenwald in der Cañada de las Animas (Sierra de las Nieves)
Der Igeltannenwald in der Cañada de las Animas, im Hintergrund die Steilwand des Tajo del Canalizo (links) und der Gipfel des Enamorados (rechts). Foto: Jürgen Paeger

Anspruch:++   Gehzeit:3 Std.    Länge:8 km    An-/Abstieg:600 m

Charakter: Mittelgebirgstour, die zur Hälfte auf Forstwegen und zur anderen Hälfte auf zumeist guten Pfaden verläuft.

Wanderkarte: Parque Natural Sierra de las Nieves 1:40.000 (Editorial Penibética)

Einkehrmöglichkeiten: keine, nächst gelegene Möglichkeit ist die Venta Navasillo (siehe Übernachtung)

Anfahrt: kein Bus. PKW: Ab Ronda oder San Pedro de Alcantara A-397, Abzweig von Ronda aus ca. 1 Kilometer nach der Venta Navasillo (13 km insgesamt) nach links (von San Pedro aus nach 42 km nach rechts); Ausschilderung “Parque Natural Sierra de las Nieves”, ab hier ca. 10 Kilometer auf einer teils befestigten, teils unbefestigten Straße zum Casa Rural/Zeltplatz Quejigales (wo der weitere Weg durch eine Kette gesperrt ist).

Übernachtung:
Die Tour kann man vom Standort Ronda aus machen (Tipps siehe >> Ronda) oder von einem der Dörfer im benachbarten Wandergebiet Tal des Genal, Tipps  >> hier. Am nächsten ist die an der A-397 ca. einen Kilometer vor dem Abzweig gelegene Venta Navasillo (Tel. 952 114235, Zimmer nach hinten heraus nehmen) mit gutem Essen.

Hinweis: Bei schlechter Sicht (Nebel) sollte man die Tour nicht gehen. Wanderer, die den Weg zum Torrecilla nicht wandern möchten, könnten stattdessen den dort beschriebenen Wegbeginn wählen, bis die beiden Wege in der Cañada del Cuerno zusammentreffen – so verpassen sie nicht den im unteren Teil der Schlucht wachsenden Igeltannenwald (der andere Weg hier wurde gewählt, um eine Wiederholung zu vermeiden).

Karte der Wanderung von Quejigales durch den Igeltannenwald von Ronda

Diese Wanderung startet (wie die Tour 12 aus dem >> Buch) am Rast- und Campingplatz Quejigales. Wir folgen zunächst der unbefestigten Zufahrtsstraße zurück in Richtung Ronda, bis wir nach gut einem halben Kilometer auf den nach links abgehenden Forstweg zum Puerto de los Pilones stoßen. In diesen mit einer Kette für den Fahrzeugverkehr gesperrten Feldweg biegen wir ein. Nach einigen Minuten sehen wir die ersten Igeltannen rechts und links des Weges stehen, aber insgesamt ist die Landschaft hier weitgehend entwaldet. Als Ausgleich dafür genießen wir den Fernblick, zumal der Feldweg kaum unsere Aufmerksamkeit fordert: Besonders interessant ist der Ausblick nach Süden, wo

der Blick über die Ebene Nava de San Luis auf den Alcojona reicht, zu dessen Füßen wir einen weiteren Igeltannenwald entdecken, den Igeltannenwald von Alcojona - ein ebenfalls sehr schöner Wald, in dem eine der größten Igeltannen überhaupt (Pinsapo de la Escalareta) steht. (Der Zugang zu diesem Wald erfolgt über den Forstweg zum Puerto de las Golondrinas, der - von Ronda kommend - etwa zwei Kilometer vor dem Weg zum Puerto de los Pilones nach rechts abzweigt. Auf diesem geht es zwei Kilometer bis zum Llano de la Laguna, dort beginnt ein markierter Wanderweg “Sendero de la Escalareta”.)

Nach einer halben Stunde auf diesem Forstweg (45 Min. insgesamt) kommen wir an eine scharfe Rechtskurve. Hier beginnt linker Hand ein Pfad, der in den Igeltannenwald der Cañada del Cuerno führt und in den wir einbiegen. Wir sehen jetzt viel mehr junge Bäume - ein Zeichen, dass sich der Wald hier verjüngt. Nach gut 300 Metern auf diesem Pfad kommen wir an eine Weggabelung, wir gehen hier nach rechts. Der Weg führt jetzt durch

Igeltannenwald in der Cañada del Cuerno (Sierra de las Nieves, Andalusien)
Im Igeltannenwald in der Cañada del Cuerno. Foto: Jürgen Paeger

den immer dichter werdenden Igeltannenwald im oberen Teil der Cañada del Cuerno, und nach weiteren 5 Minuten stoßen wir auf den an weißen Pfeilen zu erkennenden markierten Wanderweg von Quejigales zum Torrecilla (siehe >> Auf den Torrecilla). Wir folgen diesem Weg nach rechts und überqueren kurz darauf den Bach. An der Stelle, an der der Weg sich auf der anderen Seite am weitesten vom Bach entfernt – in der dritten Kehre nach rechts – heißt es aufgepasst: Nach links geht ein Pfad ab, der durch querliegende Äste gegen versehentliches Betreten durch Wanderer auf der markierten Tour zum Torrecillas geschützt ist. Wir biegen jedoch in diesen Pfad ein, verlassen hier also den markierten Wanderweg wieder (1 Std.).

Nach wenigen Metern auf diesem schmalen Pfad müssen wir einer abgestorbenen Igeltanne ausweichen; und kurz darauf noch einer zweiten. Nach wenigen Minuten gehen wir rechts von einem Drahtzaun, der den Wald schützen soll. Es ist ein schönes Wegstück: Mal kommen wir an den bizarrsten Tannenbäumen vorbei, mal reicht der Blick bis zur >> Sierra del Pinar im Herzen der >> Sierra de Grazalema. Nach 10 Minuten Anstieg auf diesem Weg kommen wir auf einen Bergrücken, der Weg biegt nach rechts ab und führt uns in die Cañada de Enmedio. Nachdem wir dort den Bachlauf durchschritten haben, biegt der

Weg nach rechts ab, um das Tal gleich darauf nach links wieder zu verlassen. Steinmännchen helfen bei der Orientierung. Im nächsten Tälchen trifft unser Weg auf den Weg, der vom Puerto del Oso (rechts) in die Cañada de las Animas (links) führt  - wir folgen dem Weg nach links bergab in die Cañada de las Animas. Ab jetzt helfen neben den Steinmännchen auch blaue Punkte bei der Orientierung. In der Cañada de las Animas (1.45 Std.) finden wir den am besten erhaltenen Igeltannenwald von Ronda; wieder begleiten uns phantastische Baumgestalten entlang

Igeltannenwald in der Cañada de las Animas (Sierra de las Nieves, Andalusien)
Im Igeltannenwald in der Cañada de las Animas. Foto: Jürgen Paeger

des Weges, der stetig absteigend nach unten führt. Nach gut einer halben Stunde wird der Wald etwas lichter, und gut 10 Minuten weiter kommen wir an eine Wegkreuzung: Nach rechts geht es zum Puerto und Tajo del Canalizo; wir gehen nach links. Der Weg wird immer breiter werdenden und geht schließlich in einen Forstweg über; wir kommen zur Quelle Fuente de Molina, wo wir gegenüber (links des Weges) eine Gedenkplakette für Francisco Molina Garcia, bekannt als "Frasquito el Guarda"

(und einen schönen Rastplatz) finden. Francisco Molina war einer der ersten Waldhüter, die gezielt zum Schutze der Igeltannenwälder eingesetzt wurden. Er liebte den Wald und setzte sich zeitlebens für seinen Schutz hat;  und hatte sich nahe dieser Quelle eine Schutzhütte gebaut (deren Reste ebenfalls hier zu sehen sind). Molina, der 11 Brüder hatte, übte die Tätigkeit mehr als 50 Jahre lang aus und war auch in Ronda geschätzt, wo er Totholz aus dem Wald regelmäßig im Altenheim ablieferte. Wenige Minuten weiter treffen wir auf den Forstweg, der nach rechts zum Cortijo del Sabinal Alto führt; dem wir aber nach links zurück nach Quejigales folgen (3 Std.), wo die Wandertour zu Ende ist.

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© Jürgen Paeger 2009

 


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Titelbild Wanderführer Andalusien (Jürgen Paeger, DuMont Reiseverlag)